„Himmelfahrtsoratorium“ im Kongregationssaal
„Mit angenehmem Klang und makelloser Intonation erfreute die Amberger Chorgemeinschaft“
Unser Konzert am 18. Mai 2014 im Kongregationssaal hätte zwar besser besucht sein können, aber angesichts der örtlichen Konkurrenz (Konzert der Knappschaftskapelle im ACC) waren die Bänke dann doch noch recht ordentlich gefüllt.Die Kritikerin der Amberger Zeitung, Marielouise Scharf, beurteilt in ihrem Text vom 20.05.2014 das Konzert insgesamt als sehr gelungen:
Großes haben sie sich vorgenommen, Großes geleistet und ganz besondere Werke zur Aufführung gebracht. Dafür gab es für die Amberger Chorgemeinschaft und die Deutsch-Tschechische-Kammerphilharmonie unter der Leitung von Dieter Müller einen langen Applaus als Belohnung.
Im Anschluss an einen biographischen Exkurs über Jan Dismas Zelenka würdigt sie die Gestaltung durch die Aufführenden so:
Richtig gegen den Barockstrich gebürstet kommt sein „Dixit Dominus“ daher – auf schlanken Klangsäulen und breiter Tonspur, mit opulenten Chorszenen und feinen Solopartien. Dieter Müller hat daran poliert, um diese Kostbarkeit zum Strahlen zu bringen. Und sein Chor geht mit. Wundervoll locker und diszipliniert. So werden alle Stimmen nicht nur hörbar, sondern auch in ihrer Stellung im musikalischen Satz deutlich, indem Melodien heraustreten, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Filigran im Klang und hochdramatisch im Vortrag. Eine Freude das harmonische Zusammenspiel mit dem Orchester und dem eingeflochtenen Sologesang. Können und Kunst der Sänger und Musiker vereinen sich zu einem kostbaren Ganzen im klanggewaltigen und faszinierend schillernden „Amen“. Man spürt die leitende Hand des Maestros und die Leidenschaft der Akteure. Was bereits auch schon bei Kriegers Kantate „Danket dem Herrn“ die Zuhörer begeisterte. Mit angenehmem Klang und makelloser Intonation erfreute die Amberger Chorgemeinschaft. Bestens harmonierten die Stimmen mit den Gesangssolisten Alt-Sopran und Bass. Und die Deutsch-Tschechische-Kammerphilharmonie musizierte stilsicher und eindrucksvoll.
Das Spiel des Orchesters und das Dirigat Dieter Müllers wird auch bei J. S. Bachs Orchestersuite Nr. 3 sehr gelobt. Über das Hauptwerk des Abends heißt es dann:
Mit dem „Himmelfahrts-Oratorium“ wurde ein stimmiger Schlusspunkt gesetzt. Gleich der Eingangschor strotzte vor jubelnder Pracht. Blech, Holz und Pauken tragen die Chorstimmen und die Solisten.
Der Alt-Solistin Adelheid Lang wird ein „hervorragender Eindruck“ bescheinigt, den sie mit ihrem „samtig-melodischen ‚Ach, bleibe doch'“ gemacht habe. Auch die Sopranistin Franziska Roth habe, vor allem bei ihrer Arie „Jesu, deine Gnadenblicke“, die Zuhörer „bezaubern“ können. Bassist Tobias B. Freund habe „alle Basspassagen souverän und ausdrucksstark [gemeistert]“.
Der „überreich instrumentierte Schlusschor ‚Wenn soll es doch geschehn, wenn kömmt die liebe Zeit'“ habe schließlich das Publikum in „seiner hochbarocken Rhythmik“ mitgerissen.
Abschließend bleibt wohl auch zu konstatieren, dass der wunderbare Raum des Kongregationssaals sowohl mit seiner prächtig-kunstvollen Ausstattung als auch mit seiner nicht zu trockenen, nicht zu halligen Akustik zum Konzerterlebnis beigetragen hat.