Ein feste Burg, Kongregationssaal, Mendelssohn-Bartholdy, Reformationsjubiläum, Telemann, Tunder
Ankerplatz für die Seele
„In Amberg errichten am Sonntag die Amberger Chorgemeinschaft und das Sinfonieorchester der Berufsfachschule für Musik dem Reformator ein musikalisches Monument.“
So beginnt Marieluise Scharf ihre Konzertbesprechung in der Amberger Zeitung vom 20.11.2017. In Auszügen folgen weitere Beobachtungen aus ihrer Feder:
Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ ist das rote Band, das den Konzertabend harmonisch zusammen fügt. Die Melodie mit dem fanfarenartigen Beginn geht sofort ins Gedächtnis. Und der bildhafte Text regt die Fantasie an.
Wunderbarer Chorklang
Im prächtigen, gold-funkelnden Kongregationssaal bieten Orchester und Chor in wechselnden Formationen und Stationen und ohne Pause eine „akustische Rauminstallation“, wie im Programm zu lesen steht.
Franz Tunders Choralkonzert für Chor, Streicher und Basso continuo und Telemanns Motette für Chor, Instrumente und Basso continuo vor dem Altar gesungen, hier kommt der Chorklang wunderbar dicht in den Raum. Die Streicher finden schnell und harmonisch zusammen, die Orgel bringt sich wohlstrukturiert in Stellung. Innig und eindringlich gestaltet Solosopranistin Jana Müller ihre Passage. Dem positiven Grundgedanken des „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy am Programmende wird mit starkem Ausdruck der Sänger nochmals Schub verliehen.
Das Konzert ist musikalischer Höhepunkt und Ankerplatz für die Seele. Mit einem Chor, der begeisternd singt. Mit Musikern, die magische Momente zaubern. Mit einem Dirigenten, der die musikalische Architektur einfühlsam interpretiert. Nichts ist schrill oder unharmonisch – eine kleine Auszeit von der Welt, die vom begeisterten Publikum mit langem Beifall bedacht wird.
From → Konzertbericht